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FM-Solutionmaker: Gemeinsam Facility Management neu denken

Qualitätssicherung durch Mangelanspruchsmanagement

Facility Management: Mangelanspruchsmanagement » Grundlagen

Im effektiven Mangelanspruchsmanagement liegt der Schlüssel zur Kostensenkung und Prozessoptimierung in Unternehmen

Im effektiven Mangelanspruchsmanagement liegt der Schlüssel zur Kostensenkung und Prozessoptimierung in Unternehmen

Das Erkennen von Mängeln, die sofortige Kommunikation und die Durchführung geeigneter Maßnahmen sind entscheidend für den Erfolg von Projekten. Mit digitalen Lösungen verbessert und beschleunigt sich die Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten. Ein professionelles Mangelanspruchsmanagement hilft Unternehmen, ihre Rechte und Pflichten im Bau- und Anlagenbau effektiv zu schützen und durchzusetzen.

Facility Management: Mangelansprüche erkennen und durchsetzen

Mangelanspruchsmanagement macht Sinn

Prozessübersicht und Managementphasen

Übersicht aus der GEFMA 320 Mängelansprüche im FM

Bei einem Umbau eines Bestandsbüros verdeutlichen wir die Komplexität der beteiligten Gewerke, Dienstleister und Lieferungen. Möglicherweise kommen auch vorhandene Möbel und IT zum Einsatz. Den Überblick über aufgetretene Mängel zu bewahren und Mängelansprüche zu sichern, erfordert ein effizientes Management.

  • Maurer

  • Maler

  • Estrich

  • Bodenbeläge

  • Elektroanlagen und Geräte

  • Telefon- und IT-leitungen

  • Brandmeldeanlage

  • Sanitär

  • Heizung

  • Fenster

  • Sonnenschutz

  • Tischler

  • Küchenbau

  • Kopierer

  • IT Zubehör (Rechner etc.)

  • Begrünung

  • Feuerlöscher

  • Beschilderung

  • Türschließsysteme

  • Automatische- und Brandschutztüren

  • Büromöbel

  • Trockenbau

  • Kaffeemaschinen

  • Fliesenleger

  • Wasserspender

  • Sonstiges ???????????

Wesentliche Aufgaben im Mangelanspruchsmanagement

  • Mängel erkennen und definieren

  • Bürgschaften / Sicherheiten verwalten

  • Ansprüche erkennen

  • Ansprüche durchsetzen

Meilensteine im Management von Mängelansprüchen

  • Sensibilisierung und Schulung der Mitarbeiter.

  • Aufbauorganisation – Wer ist wofür verantwortlich?

  • Software ja oder nein

  • Konfiguration der Software

  • Regelmäßiges Benchmarking bzw. Reporting

Wichtige Funktionen der Software:

Datenverschlüsselung und Sicherheit

Visuelle Darstellung von Datensicherheit mit einem Schlüssel zur Verschlüsselung und Zugriffskontrolle.

Wenn die bisher eingesetzte Software kein Modul für MAM bietet, stehen spezielle, auf MAM ausgerichtete Softwarelösungen zur Verfügung. Bei dieser neuen Software ist es wichtig, die entsprechenden Schnittstellen zu anderen vorhandenen Programmen zu berücksichtigen. Es ist ratsam, ein Pflichtenheft für die Anschaffung oder Einführung zu erstellen.

  • Management von Mangelansprüchen,

  • wenn die Leistung zum Zeitpunkt der Abnahme Sachmängel aufweist, nicht über die vereinbarte Beschaffenheit verfügt oder nicht den Regeln der Technik entspricht.

  • Dokumentation bzw. Erfassung mobil (z.B. Tablet oder Smartphone) und stationär (PC)

  • Erfassung und Dokumentation der Mangelart und des Mangelstatus nach Priorität

  • Fristensetzungen (Gewährleistungsfristen, Ausführungsfristen,)

  • Verknüpfung von Bildern / Zeichnungen zu erfassten Mängeln

  • Erstellung von Mängelberichten mit Fotos mit evtl. hinterlegten Dokumenten (s. Dokumente der Instandhaltung DIN EN 13460)

  • Integration von RTF um Daten auch aus anderen Programmen importieren zu können bzw. zu senden

Evtl. sollte das System auch Gewährleistungsmängel während der Bauphase managen können:

  • Gewährleistungsmängel im Rahmen der Bauphase sollten mit einem Modul „Mängelmanagement während Bauphase“ verwaltet werden. Dies beinhaltet zusätzlich:

  • Baubegleitende Mängeldokumentation und Qualitätsüberwachung

  • Bauabnahmen auch evtl. Teilabnahmen

  • Abnahmeverfahren für den Bau- Werkvertrag mit Prüfung, Übergabe, Leistungsabrechnung sowie der Abwicklung von Mängelansprüchen gemäß VOB / BGB

  • Unterstützung der automatischen Erstellung des Schriftverkehrs nach VOB /BGB (z.B. die schriftliche Aufforderung zur Beseitigung eines Mangels auf Kosten des Auftragnehmers)

Umfangreiches Reporting, Erstellung Listen, - Vorgaben sowie freie Erstellung.

  • Qualitätsüberwachung

  • Mängelberichten

  • Mängelrügen mit Zahlungseinbehalt

  • Mängelrügen mit Fristsetzung

  • Bürgschaften / Avale

  • Sonstige Berichte

  • Historien über Produkte und Mängeln

  • Mängellisten (z.B. Mängelstatus, zu behebende Mängel, behobene Mängel)

  • Mangelanspruchslisten (Gesamtübersicht, Ablauf in einem bestimmten Zeitraum etc.)

  • Fristüberschreitungen über erkannte Mängel

  • Mängel je Gewerk (Kostengruppe)

  • Firmenlisten

  • Gewerkelisten

  • Informationssystem zur Fristüberwachung bzw. -ablauf via Email / SMS / an Fremdprogramme etc.

  • Dokumentation von Gewährleistungsmängeln

  • Regieaufträge zur Mängelbeseitigung

Ablauf Mangelanspruch

Nach Ablauf der Anspruchsfristen müssen Avale, Bürgschaften und Sicherheitseinbehalte an die Errichterfirmen zurückgegeben oder ausgezahlt werden. Es ist ratsam, in der Fristenliste Terminerinnerungen zwei bis drei Monate vor Ablauf zu setzen. Die für die Instandhaltung Beauftragten inspizieren die betroffenen Anlagen erneut, um aufgetretene Mängel vor Ablauf der Fristen zu identifizieren. Bei festgestelltem Mangelanspruch handeln sie umgehend und informieren die Errichterfirma nachweislich. Die hinterlegten Sicherheiten werden nicht zum Ablauf, sondern erst nach der Mangelbeseitigung ausgehändigt oder zurückgezahlt.

Rechtliche Grundlagen und Verantwortlichkeiten

Gemäß § 823 BGB (Schadenersatzpflicht) und dem Gesetz über die Haftung für fehlerhafte Produkte (ProdHaftG) können auch nach dem Ablauf eines Mangelanspruchs Ansprüche wegen Produkthaftung bestehen. In vielen Fällen erlöschen die Ansprüche 10 Jahre nach dem Inverkehrbringen, und es besteht eine Haftungshöchstgrenze von 85 Millionen €.

Essenzielle Komponenten im Mangelanspruchsmanagement

Ein Mangelanspruchsmanagement ist Teil der technischen Betriebsführung. Als Element des Qualitätsmanagements (siehe ISO 9001) ist es essenziell. Das Mangelanspruchsmanagement sammelt Erfahrungen, wodurch minderwertige Produkte oder schlecht arbeitende Errichter/Dienstleister ausgeschlossen werden. Dies steigert die Betriebssicherheit und spart Kosten.